Lagerplatz
Wenn die Tagesetappe beendet ist, ist es hilfreich, gleich einen
Zeltplatz zu suchen und das Zelt aufzubauen. Häufig kostet das
ein wenig Überwindung. Dafür muss man nicht hektisch
den Krempel aufbauen, wenn die ersten Tropfen des heran nahenden
Unwetters die Motivation schlagartig erhöhen. Zum Anderen hat
man später am Abend auch nicht mehr Lust das Lager
aufzuschlagen als bei der Ankunft am Lagerplatz.
Die erste Hürde bei der Zeltplatzwahl ist, eine halbwegs ebene
Fläche zu finden, die wenigstens der
Innenzeltgröße entspricht. Der Platz muss nicht so
groß wie das gesamte Zelt sein. Häufig
können Steine oder Wurzeln in die Apsis
„integriert“ werden. Wenn es nicht anders geht,
können Huckel als ‚Kopfkissen’ und Dellen
als ‚Liegekuhle’ (meist sehr unbequem!) benutzt
werden.
Größere Senken bieten sich nicht als Zeltplatz an,
da sich hier Regenwasser (und Kaltluft) sammeln kann. Genau so
ungeschickt ist es, zu nah am Wasser zu zelten. Besonders
Sandbänke, der Gleithang bei Flüssen und niedrige
Inseln bergen das Risiko, nass zu werden.
Wenn der Wind sehr stark ist, kann es helfen, das Zelt im Windschutz
aufzubauen. Hierzu eignen sich Büsche, Felsen oder
künstliche Steinmauern. Bäume können bei
Starkwind zu einem Risiko werden, wenn Äste abbrechen und auf
das Zelt fallen. Bei der Suche nach Windschutz sollte man jedoch
bedenken, dass Wind auch gegen Mücken hilft und das
Kondenswasserproblem verringert. Natürlich sollte der (bzw.
ein) Eingang auf der windabgewandten Seite liegen. (Im Winter sollte
der Eingang rechtwinklig zum Eingang stehen, da sonst Schneewehen
für Überraschungen sorgen können.)
Der ideale (tm) Lagerplatz hat einen ebenen festen, nicht zu harten
Boden, liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf eine tolle
Landschaft, bietet Windschutz aus der Hauptwindrichtung, ist nach Osten
hin offen, so dass die Morgensonne das Zelt trocknet und für
gute Laune sorgt. In geringem Abstand ist ein kleiner Bach mit
Frischwasser, in einem nahen mückenfreien Wäldchen
lässt sich eine Latrinenstelle einrichten. Offenes Feuer ist
erlaubt, trockenes Holz ist zu finden, ebenso entsprechende Steine, um
die Feuerstelle zu Bauen. größere Steine oder
harzloses Holz bietet sich als Sitzgelegenheit an und für die
mitgebrachte Hängematte findet sich ein schönes
Plätzchen. Natürlich ist man alleine, weit weg von
Straßen und Hochspannungsmasten, das Wetter ist trocken,
sonnig und gut temperiert. Pflanzen gibt es in großer
Artenvielfalt und keine davon löst Allergien aus. Tiere sind
zwar scheu, lassen sich aber beobachten; in dem nahen Gewässer
gibt es leckere Speisefische, die nur darauf warten, dass ich meine
Köder bade. Die Vorräte sind voll und der Urlaub ohne
Ende...