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Outdoor-Tipps

Zeltauswahl

Es gibt viele unterschiedliche Zeltmodelle für viele unterschiedliche Einsatzzwecke. Über Materialien und Bauformen ist schon sehr viel geschrieben. Zu den Auswahlkriterien und Rahmenbedingungen ‚auf Tour’ jedoch weniger. Diese Lücke möchte ich hiermit füllen.

Zelte in Landmannalaugar

Was ein Zelt alles erfüllen soll

Es gibt nicht „das optimale“ Zelt. Also muss bei der Zeltwahl der eine oder andere Kompromiss eingegangen werden. Unterschiedliche Ansprüche schließen sich häufig gegenseitig aus. So wird ein großes Zelt mit zwei Eingängen und großen Apsiden immer schwerer sein als ein kleines Not-Einpersonenzelt. Steile Innenzeltwände bietet ein Tunnelzelt. Dafür ist ein Kuppelzelt oder Geodät unter Umständen selbsttragend. Im Winter möchte man sich vor kalter Luft schützen und jede Oke verschließen können. Im Sommer soll hingegen das Zelt gut belüftet sein und bei Regen soll ein leichter Windzug das Kondenswasser reduzieren.

Wie man sieht, hängen die Bedürfnisse an ein Zelt von seinem Einsatzgebiet ab. Bei einem Sommerwochenende auf einem mitteldeutschen Campingplatz sind die Ansprüche meist nicht so groß. Spielt das Wetter nicht mit, kann man sich in Aufenthaltsräumen trocken legen oder bei ‚Verlust’ des Zeltes alles in’s Auto räumen und nach Hause fahren. Je abgelegener man unterwegs ist, desto besser muss man sich auf sein Zelt verlassen können. Dann ist es wichtig, das Zelt nach den Witterungsbedingungen des Reiseortes auszusuchen. Geht im Sommer am Mittelmeer das Zelt kaputt ist die Auswirkung wahrscheinlich weniger riskant als bei einer Herbsttour in Lappland oder gar bei Winterunternehmungen.

Als ein erwachsener Mensch mit einem Discounter Zelt mit einer Liegelänge von 1,40 m nach Island zu fahren und sich im Notfall auf seine Mitreisenden zu verlassen ist aber eindeutig riskanter als im Sommer auf einem Campingplatz in gemäßigten Breiten mit einem Hilleberg zu stehen... (Beides erlebt...)

Ansprüche an ein Zelt:

Ansprüche an ein Zelt hängen von äußeren Bedingungen ab.

Wohnkomfort:

Großer Innenraum
Große Apsis
Wenig Kondenswasser
Steile Innenzeltwände
Keine „Kältelücken“
Belüftungsmöglichkeit
Moskitonetze

Transportkomfort:

Geringes Gewicht
Geringes Packmaß

Wetterstabilität:

Wasserdichtigkeit des Bodens und des Außenzeltes
Sturmstabilität von Außengewebe und Gestänge
Anzahl der Abspannleinen (an sinnvollen Befestigungspunkten)

Aufbau:

Geringe Aufbaufläche
Wenig Heringe nötig oder gar selbsttragend
Feste Bodenplane
Geringe Aufbauzeit
Einfacher Aufbau, auch bei schlechten Bedingungen
Bedeckte Farbe, um nicht aufzufallen
Auffällige Farbe, um bei Rettungsaktionen gefunden werden zu können

Rentabilität:

Günstig (das billigste Zelt ist selten das günstigste...)
Haltbar

Eigenes Gefallen:

Farbe
Form
Marke

Es kann also nicht das ideale Zelt für alle Einsatzzwecke geben. Es wundert mich nicht, dass (derzeit!) in unserem Haushalt vier Zelte existieren...